Ein ewiger Sonntag (Corona)

In was für einer verrückten Zeit leben wir eigentlich.

Hätte mir jemand noch vor zwei Wochen diese Dystopie vorausgesagt, ich hätte es nicht für möglich gehalten. Seit einer Woche ist Leipzig nun mittlerweile schon wie leergefegt. Die Straßen sind menschenleer, die Geschäfte geschlossen und jeder hält irgendwie seltsam Abstand. Aber es ist nicht Sonntag. Es ist Donnerstag und normalerweise würden sich die Menschen im Zentrum stapeln. Shoppen, Freunde treffen, spazieren gehen und die ersten Frühlingssonnenstrahlen genießen. Doch wegen Corona ist hier fast niemand. Geisterstimmung.

Um genau zu sein: hier darf niemand sein. „Die Party ist vorbei“ heißt es auf dem offiziellen Instagram-Kanal der Stadt Leipzig vor sechs Tagen. Per Allgemeinverfügung schließt Sachsen, wie alle anderen Bundesländer, Schulen und Kitas. Ein paar Tage später müssen auch Restaurants, Bars, Discotheken, Frisöre, Fitnessstudios und alle anderen „Freizeitlokale“ schließen. Lediglich die Supermärkte, Drogerien und Apotheken haben noch geöffnet. Das öffentliche Leben steht komplett still.

Das erste Mal bewusst wird mir das bei so einer banalen Tätigkeit wie „einkaufen“. Okay … mehr geht ja quasi zurzeit auch nicht, außer zwei, drei Mal die Woche in den Supermarkt zu gehen und den Kühlschrank aufzufüllen.

Am Eingang wurden wir vom Sicherheitspersonal abgefangen und gebeten, einen Einkaufswagen mit in den Markt zu nehmen. Der dient wohl als Abstandshalter, obwohl zurzeit ja sowieso nur eine begrenzte Anzahl an Menschen gleichzeitig in die Märkte gelassen wird. Drinnen hört man in regelmäßigen Abständen Ansagen mit der Aufforderung Abstand zu halten und dass der Coronavirus uns alle betrifft und so. Gruselig. Überall sind Schilder aufgestellt, dass man nur das anfassen soll, was man auch wirklich kaufen möchte.

Man merkt auch, dass die Regale wesentlich leerer sind als sonst. Die Hamster-Käufer starten schon am frühen Morgen und wenn wir es abends endlich auch mal aus der Wohnung in den Supermarkt geschafft haben, sind die ganzen billigen Eigenmarken, Klopapier und der Großteil der Nudelabteilung komplett vergriffen. Als ob morgen die Welt untergeht und man sich nochmal drei Packungen Klopapier kauft, wer macht denn sowas?!

An der Kasse wurden vor den Kassierer*innen riesige Plexiglasscheiben angebracht. Zudem wird man gebeten kontaktlos, statt mit Bargeld, zu bezahlen.

Wir verlassen den Supermarkt und haben das erste Mal dieses „Corona-Gefühl“. Das Gefühl, dass sich im Leben durch das Virus tatsächlich einiges ändert. Und das die Mehrheit der Menschen endlich gerafft hat, dass physische Distanz wirklich notwendig ist.

In was für einer verrückten Zeit leben wir eigentlich.

Bis bald. Tschöö.

Traumtyp in der Mache

Geiler Sixpack, perfekter Arsch, mega Schwanz, das selbstbewusste Auftreten eines Geschäftsführers und das Charisma Barack Obamas. Oder anders gesagt: all das, was ich nicht habe.

Deshalb (und weil mein Arsch in jede zweite Hose nicht mehr reinpasst und mein kuscheliger Bierbauch mittlerweile Größe L verlangt UND … ach lassen wir das), musste sich 2019 schlichtweg etwas ändern und was ist da praktischer als Neujahrsvorsätze? Richtig: keine Neujahrsvorsätze, denn die wirft man eh wenige Wochen nach Jahresstart wieder über Bord.

Aber egal, ich habe es trotzdem versucht und hej: mittlerweile sind zwei Monate rum und ich bin immernoch fleißig dabei, alles mir Vorgenommene beizubehalten.

  1. FdH: Um ehrlich zu sein. Klappt mal mehr, mal weniger. Aber vor allem auf Arbeit schaffe ich es doch ganz gut, mir nun weniger Essensmassen in den Rachen zu schieben.
  2. Bewegung: Tatsächlich mache ich seit Jahresbeginn 2 mal pro Woche Sport (HALLO? WO SIND DIE JUBELHYMNEN???!!!). Am Wochenende geht es eine Dreiviertelstunde joggen und jeden Mittwoch versucht mein Physiotherapeut, die nicht mehr oder zumindest nur noch rudimentär vorhanden Muskeln wiederherzustellen.

Ich möchte an dieser Stelle nur nochmal kurz betonen: es ist Ende Februar und ich mache den ganzen Scheiß immer noch. Das ist eine Leistung, die gewürdigt werden möchte darf!

Bis bald. Tschöö.

Wie läuft’s in der Liebe?

Ich weiß es doch ganz genau. Die meisten lesen diesen Blog, um den ganzen Homo-Kram nicht zu verpassen. Solche Artikel, wie der letzte, in denen es um irgendwelchen politischen Käse geht, sind da eher leserreduzierend, I know. Verzeiht mir mein diesbezügliches Mitteilungsbedürfnis und scrollt euch einfach zu dem Content weiter, der euch zusagt. Ich finde es nur einfach zurzeit wichtig Haltung zu zeigen und der ein oder andere Meinungsblogartikel muss da schon sein.

Dieses Bild ist die Antwort auf die im Titel gestellte Frage. :) Seit über einem Jahr bin ich nun mit meinem Schatz zusammen. Schon nach kurzer Zeit wussten wir, dass es richtig ist zusammenzuziehen und was soll ich sagen: besser kann mein Leben seither nicht sein.

Kurz und knapp. Und glücklich.

Bis bald. Tschöö.

07.07.2009 – Tre Fontane

Hallo liebes Reisetagebuch,
heute ist das erste Mal schlechtes Wetter. Also was für Sizilien eben schlechtes Wetter ist. 25 Grad und ein bisschen neblig. Die Sonne kommt zwar immer mal zwischen den Nebelwolken hervor, aber so richtig klappts dann doch nicht. Perfektes Wetter also, um sich mal wieder an den PC zu setzen und einen kleinen Text für den beliebtesten Internetblog der Welt zu schreiben.

Meine Eltern sind echt schlimm. Eigentlich haben wir ja in den zwei Wochen Urlaub auch jede Menge „Ruhetage“ eingeplant. Also Tage an denen wir nichts machen, außer faul am Strand liegen und uns bräunen. Dank meines Vater wird das aber warscheinlich nicht ein einziges Mal der Fall sein. Denn ihm wird immer sowas von schnell langweilig, dass wir bisher jeden Tag in irgendeine Stadt gefahren sind um uns sie und ihre Sehenswürdigkeiten anzuschauen (mehr dazu im Podcast). Sightseeing auf hohem Niveau. Und das bei den Temperaturen … da kann man sich ja denken wie fertig wir abends immer ins Bett fallen.

Gestern war’s besonders schlimm. Da haben wir uns gleich 3 (!!) Städte auf einmal angeschaut. Segesta mit einem wahnsinnig gut erhaltenen Tempel und einem uralten Theater (sieht aus wie das Kollosseum in klein), Erice (einer Stadt in 900 Metern höhe auf einem Kalkfelsen … geile Aussicht!! [siehe Fotos]) und dann im Grunde genommen noch Mazara del Vallo, obwohl wir dort ja schonmal waren und gestern nur einen Zwischenstopp für einen Klo- und Eispause eingelegt haben.

Heute wird es hoffentlich nicht so anstrengend, da das Wetter halt nicht so argh pervers ist.

Das tollste ist aber immernoch, dass ich bei dem Café-Besitzer nachgefragt habe, ob ich an seinen PC kann und er sogar sofort zugestimmt hat. Kostenloses Internet 2200 km entfernt von der Heimat. Was besseres gibt es doch nicht! :D Ich hoffe mal das klappt diesen Freitag nochmal genauso, damit ich 2 Podcasts online stellen kann und diese Texte hier. Ist irgendwie komisch, da ich alles schon eine Woche vorher „vorschreibe“ und „vorproduziere“ an meinem Laptop und das später dann erst bei dem Typen online stellen kann. Also falls es zumindest nochmal klappt. Wenn nicht dann muss ich wohl mit dem Internetcafé zurande kommen. Aber ob ich da meinen Harald per USB anstecken kann ist natürlich fraglich. Ach das wird schon, wenn nicht, dann stelle ich das alles eben erst online, wenn wir wieder in Deutschland sind. Ist ja auch nicht so schlimm, aber schade wärs halt schon.

Wow, das war mal wieder ein langer Text. So lange Beiträge seid ihr ja gar nicht von mir gewohnt. Aber das ist ja auch eine Ausnahmesituation! :D

Also: bis bald. Man hört / sieht / schreibt sich und ansonsten … schicke ich euch liebe Grüße aus dem warmen Sizilien in die Heimat! Ich habe euch immer noch lieb (vor allem mein Schatz :P)!

Bis bald. Tschöö.

05.07.2009 – Tre Fontane

Hallo liebes Reisetagebuch,
ich habe mir seit der Ankunft hier in Sizilien nicht einmal die Haare geglättet. Darauf bin ich ziemlich stolz. Denn ich als geouteter Haarfetischist bekomme normalerweise sofort Depressionen wenn ein einzelnes davon mal nicht genau so sitzt, wie ich es von ihm erwarte. So wandle ich also hier in Sizilien (nach dem Motto wo mich niemand kennt, ist mir auch nichts peinlich) als Lockenkopf durch die Welt und finde das richtig toll. Sich endlich mal nicht um das eigene Haupt kümmern zu müssen, ist richtig befreiend, wo ich doch sonst am liebsten alle paar Minuten in den Spiegel schauen würde, ob noch alles in Ordnung ist. Klappt bisher alles ohne Nervenzusammenbrüche diese Buschhaar-Aktion. Sitzt, wackelt und hat Luft. Vor allem wackeln und Luft.

Was ich eigentlich schreiben wollte ist, dass ich gerade auf der wunderschönen Terrasse unseres Hauses sitze und einen wunderschönen Blick auf das vom Mondschein schimmernde Meer habe. Kerzenschein und eine miauende Katze machen den romantischen Abend (ohne Eltern) noch (fast) perfekt. Mein rechter, rechter Platz ist leer, ich wünsche mir den Schatzn her!

An die brechende Hitze gewöhne ich mich langsam. Genauso wie an das kalte Wasser, wobei ich die Vermutung habe, dass das von Tag zu Tag wärmer wird und sich nachts kaum abkühlt, und an die vielen Italiener hier gewöhne ich mich auch. Denn wir sind so gut wie die einzigen Ausländer auf Sizilien. Normalerweise machen hier nur „Einheimische“ Urlaub, da selbst die bis zu 12 Stunden Autofahrt hinter sich haben, wenn sie aus Italien hier anreisen. Man muss also schon ziemlich bekloppt sein, wenn man aus Deutschland mit dem Auto hier anreist. Und das sind wir ja zu genüge. So eine gesunde Beklopptheit ist schon was praktisches.

Das ist also der status quo. Mein aktuelles Befinden. Ja … mir geht’s gut. Macht euch keine Sorgen. Alles bestens. Ja klar habe ich genug zu essen. Ja, ich kreme mich auch immer schön ein, damit ich keinen Sonnenbrand bekomme. Natürlich spreche ich nicht mit fremden (hübschen, erotischen, sexy gebräunten, charmanten) Italienern (gibt es eigentlich schwule Italiener? Wohl eher nicht … Machos!) Und ja, wir fahren immer schön langsam und vorsichtig.

Das einzige was mir fehlt, ist jetzt eigentlich nur noch mein Schatz. Und das schreibe ich nicht, weil er es mir befohlen und sogar mit Sexentzug gedroht hat, falls ich es nicht tue, sondern weil es wirklich so ist. Zweieinhalb Wochen sind einfach viel zu viel für den aleks’schen Aleks. Deshalb lege ich mich jetzt noch ein bisschen auf einen klappbaren Klappstuhl und höre musikalische Musik, während ich den mondigen Mond betrachtend betrachte.

Genug Schwachsinn für heute. Grüße in die Heimat und macht euch nichts daraus, wenn das Wetter scheiße ist. hihihiHihihihiHIHIHI MUHAHAHA HA HA HA! Hier sind sogar nachts noch kuschelige 26 Grad (im Schatten, wenn man’s so sieht). Sizilien ist toll!

Bis bald. Tschöö.

02.07.2009 – Tre Fontane

Hallo liebes Reisetagebuch,
ich liege gerade auf dem Bett, das nun für zwei Wochen meines sein wird. Kaum vorzustellen, dass man über 2000 Kilometer von Zuhause und mindestens halb soviel auch von seinem Freund entfernt ist. Über die Anreise möchte ich gar nicht so viele Worte verlieren, da ich darüber sowieso noch einen Podcast online stellen werde, deshalb wird es die ausführlichen Texte wohl erst in den nächsten Auszügen zu lesen geben. Jedenfalls sind wir vorhin halb 10 nach einer zweitägigen Fahrt sicher und ohne Probleme hier angekommen. Die nette Frau, die ihr Sommerhaus hier anbietet, hat uns die Räumlichkeiten gezeigt und alle Geräte erklärt. Die ist wirklich nett und ich glaube, falls wir hier mal Schwierigkeiten oder Fragen haben sollten, dann hilft die uns ohne Wenn und Aber. Da es jetzt aber auch schon wieder halb 11 nachts ist, ich demnach seit 18 Stunden auf den Beinen (beziehungsweise den Rädern) war, gehe ich nun in mein Bett und empfehle euch ganz einfach mal den Podcast, den ich morgen früh um 6 (habe mir den Wecker gestellt!) aufnehmen werde. Da werde ich die letzten zwei Tage mal Revue passieren lassen und euch von allem berichten.

Liebe Grüße aus Sizilien. Bis bald. Tschöö.