Don’t feed the trolls!

Sorry, Leute, ich muss zu Beginn erstmal rumheulen, bevor es ans eigentliche Thema geht: ich bin gerade dabei die erste Hausarbeit meines Studiums zu schreiben und versage dabei auf ganzer Linie so unfassbar hart! Offensichtlich bin ich kognitiv nicht mehr in der Lage ein Thema zu erfassen und dieses wissenschaftlich fundiert auf 15 Seiten darzulegen. Keine Ahnung, was los ist, aber es scheint, als wäre ich in den letzten Jahren statt klüger einfach dümmer geworden. Dass dieser Blog mit meinen rhetorischen Fähigkeiten – sagen wir mal – eher negativ korreliert scheint evident, aber ist es schon so schlimm, dass ich gar nix mehr auf die Reihe bekomme? So fühlt es sich zumindest an. [Hier einen heulenden Aleks einfügen.] Sollte ich mein Studium doch mal irgendwann fertig bekommen, wäre das aus heutiger Sicht ein wahres Wunder …

Egal. Eigentlich soll es heute um die ganzen Spinner gehen, die irgendwelchen Müll ins Internet posaunen, nur um Aufmerksamkeit zu erhaschen. Dieses Thema beschäftigt mich schon seit einiger Zeit. Bücher mit Namen wie „mit Rechten reden“ (Leo, Steinbeis, Zorn) oder „Würde“ (Hüther) geben zwar interessante Anregungen, aber konstruieren keine wirklichen Lösungsansätze.

Die einzig sinnvolle Verhaltensweise in Bezug auf diese Spinner scheint, sich einfach gar nicht auf eine Diskussion mit Nazis, Homophoben, Verschwörungstheoretikern und anderen Misanthropen einzulassen und ihnen damit das zu entziehen, was sie doch so dringend brauchen: unser aller Aufmerksamkeit.

Eine Zeit lang habe ich versucht das Ganze mal umzudrehen und es mir zum Hobby gemacht, täglich mindestens fünf Minuten auf der AFD Facebook Seite zu verbringen, um die Welt mit ein paar netten, faktenbasierten Kommentaren ein bisschen besser zu machen. Ein wohltätiger Troll sein, quasi. Frei nach Reconquista Internet.

Genutzt hat dieser Tropfen auf den heißen Stein aber zugegebenermaßen wenig, stattdessen habe ich Tag für Tag einen größeren Hass auf Facebook und die ganzen rechten Trolle da entwickelt. Mittlerweile bin ich soweit, dass ich mich eigentlich nur noch dort löschen will, weil ich keinen Mehrwert mehr in diesem Social Network sehe. Ja, man sollte es nicht tun, mit Rechten reden. Don’t feed the trolls!

Bis bald. Tschöö.

Den Eurovision Songcontest 2019 gewinnen wir wohl nicht!

Ich bin ganz ehrlich: ich liebe den Eurovision Songcontest über alles! Schon seit meiner Kindheit schaue ich dieses TV-Großevent Jahr für Jahr. Darüber habe ich im Februar 2013 schon mal gebloggt und dieses „ESC-Gefühl“ existiert immer noch. Weil der Beitrag noch so gut passt, habe ich ihn für euch einfach mal freigeschaltet. Aus Retrogründen, habe ich das auch mit einigen anderen Blogeinträgen „von damals“ vor. Aber alles zu seiner Zeit.

Zurück in die Gegenwart. Auch 2019 ist, wie in nahezu allen Jahren zuvor, die Chance auf einen Sieg bei diesem Gesangswettbewerb nicht wirklich hoch. Das hat viele Gründe, doch meistens den einen, dass wir einfach keine guten Sänger ins Rennen schicken.

Mal ehrlich … das ist doch nix. Menno! Nicht nur, dass alles ganz schief und schräg und irgendwie so gar nicht zusammen passt – dann sind es auch noch zwei „Sisters“, die bei der schwulsten Show des Jahres für Deutschland antreten. Da fehlt definitiv ein bisschen Glanz, Glamour und Gayness!

Wieso können wir nicht mal so heiße Typen wie die Tschechen ins Finale voten? Letztes Jahr gab es da zum Beispiel den höchst pornösen Mikolas Josef und auch dieses Jahr ist mit Lake Malawi ein besonders heißes Sahneschnittchen für die Tschechische Republik am Start.

Freunde, das ist es doch, was die schwule ESC-Community sehen möchte! Wie dem auch sei. Ich freue mich jedenfalls schon wieder tierisch auf den Contest und werde euch hier im Blog und auf Twitter selbstverständlich in ausreichendem Maße damit nerven. Das wird toll! :D

Bis bald. Tschöö.

Life-Goals einer 14-Jährigen

Gestern Abend vor dem Hauptbahnhof in Leipzig. Wer die Verkehrslage dort kennt, weiß, dass man regelmäßig beim Überqueren der Straßenbahnschienen um sein Leben bangen muss, wenn man es nicht schon vorher durch rücksichtslose Amokfahrradfahrer auf dem Gehweg verloren hat (mein Blog besteht nur noch aus maßlosen Übertreibungen, stelle ich fest, aber irgendwie muss man ja Aufmerksamkeit generieren). An diesem Unfallschwerpunkt sollte sich unbedingt mal was ändern, will ich damit eigentlich nur sagen.

Es folgt eine sozialarbeiterische Beobachtung (ja, ich studiere das!). Gedankenprotokoll:

Nachdem mein Freund und ich wie durch ein Wunder mal nicht von einem Fahrradfahrer umgenietet wurden, wagten wir uns todesmutig aus Richtung Hauptbahnhof kommend gen andere Straßenseite. Doch vorher lauerten noch die Straßenbahnschienen, wie oben bereits erwähnt eines der größten Gefahren Leipzigs. Vor uns befand sich eine Gruppe Jugendlicher, ich mutmaße um die 14 Jahre alt, die lautstark und pöbelnd Gleiches versuchten.

Nachdem zwei männliche Exemplare der eben beschriebenen Peergroup ihren ganzen Mut zusammen nahmen und – kurz bevor eine Straßenbahn in die Haltestelle einfuhr – noch über die Schienen huschten, blieben die weiblichen Pendants dazu aufschreiend zurück. Die Straßenbahn klingelte panisch, wie sie es immer tut. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass Straßenbahnfahrer in ihrer Ausbildung am ersten Tag den Klingelknopf gezeigt bekommen. „Hier, das ist die Straßenbahn, hier entlang in die Fahrerkabine, mit dem Schlüssel ja genau, dann setzen Sie sich bitte einmal und einmal kräftig klingeln, super, Ausbildung bestanden, sie können jetzt direkt los fahren!“

Bin ein bisschen vom Thema abgekommen. Wir waren stehen geblieben bei den beiden Jungs, die schnell noch über die Schiene huschten, die Straßenbahn klingelt, die zwei Mädchen bleiben entsetzt stehen, atmen tief durch und lassen Revue passieren, dass sie dem Tod gerade so von der Klippe gesprungen sind und nie so irre wären wie ihre beiden Boyfriends.

Ich zitiere wörtlich: „Alter, dafür ist mir mein Leben zu wertvoll.“ Vernünftig. Doch es geht noch weiter. Danach begründete sie diese These: „Bevor ich sterbe, will ich noch ein paar Leute stampfen und Drogen nehmen, erst dann kann ich mich vor eine Straßenbahn schmeißen.“

Ich finde: da hat jemand auf jeden Fall eine gut durchdachte Prioritätenliste, einen Lebensplan, einen Sinn des Seins für sich gefunden. Das ist gewissermaßen hohe philosophische Kunst, worüber ich noch länger nachdenken werde.

Habe ich zum Teil auch schon. Was würde ich tun wollen, bevor ich mich vor die nächstbeste Straßenbahn schmeiße, hab ich mich zum Beispiel gefragt. Die Antwort lautete wohl: viel wilden Sex haben, noch viel mehr gutes Essen essen und massenhaft Blogeinträge schreiben. Ich hab‘ also noch einiges zu tun, bis ich mich vor die LVB schmeiße. Oder ich lasse letzteres einfach. Dann habe ich nicht so einen Zeitdruck das Leben zu genießen.

Bis bald. Tschöö.

Unter diesen Beitrag bitte unbedingt kommentieren!

Ich habe gerade einen gravierenden Fehler gemacht. Einen Fehler, von dem ich behauptet hätte, ihn niemals zu begehen, weil ich ja weiß, wie offensichtlich sinnlos und dumm die Idee ist. Aber heute habe ich mich dann doch aus fadenscheinigen Gründen zu folgendem Fehlverhalten entschieden: ich habe die Kommentare eines Facebook-Posts gelesen und mich zum mitdiskutieren mitreißen lassen.

Der Titel des Artikels lautete „21-Jähriger setzt sich in Leipziger Asylunterkunft mit Messer auf Fensterbrett und droht zu springen“. Es scheint evident zu sein, dass heutzutage darunter Kommentare wie „hätten sie ihn mal lieber springen lassen“ fast schon in der Mehrheit sind. Kollektiver Hass. Entsetzt fing ich also an einen Kommentar nach dem anderen zu widersprechen. Was ich voraussetzte ist ethisch-moralisches und sozialpolitisches Grundwissen. (Memo an mich selbst: PAHAHAHAHA!)

Jetzt, zwei Stunden später, bin ich sowas von SCHEIßE AGGRESSIV, kann ich euch sagen, dass ich der Menschheit einfach nur noch den Tod wünsche. Entschuldigt mich bitte … ich muss mal eben was kaputt schlagen gehen.

Wenn ich nochmal auf die Idee kommen sollte mich im Internet mit irgendwelchen rechten Trollen anzulegen, möge man mir bitte den Rechner wegnehmen, bevor ich schon wieder sinnlos zwei Stunden Lebenszeit verschwende. Danke für die Mitarbeit.

PS: https://www.facebook.com/notes/ichbinhier-der-verein/offener-brief-an-online-redaktionen-und-journalisten/1130052927158458/

Bis bald. Tschöö.